SCUF Instinct Pro Controller im Test

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Kürzlich hat SCUF Gaming (gehört seit 2019 zu Corsair) ihre neuen Xbox Controller „Instinct“ und „Instinct Pro“ vorgestellt. Ich konnte einen Instinct Pro bereits seit einigen Tagen testen und berichte euch hier von meinen Erfahrungen und auch immer im Vergleich zu einem Elite 2 Controller von Microsoft. Den Controller hat uns Corsair freundlicherweise kostenlos zur Verfügung gestellt – dies hat jedoch keinerlei Einfluss auf die Wertung.

Was ist SCUF Gaming?

Am 17.08.2021 sind die neuen Controller Modelle von SCUF vorgestellt worden. SCUF ist nunmehr seit etwa zehn Jahren in der Szene ein bekannter Name für teure High-End Controller und liefert schon lange passendes Equipment für Pro-Gamer. Viele von euch werden die Firma mit großer Sicherheit schon kennen.

Mit ihren unzähligen Patenten in diesem Bereich sind sie defacto Marktführer und Trendsetter. Bekannte Dinge wie die hinteren Buttons, Paddles, verkürzbare Trigger und ähnliches stammen alle von SCUF und waren so auch Vorlage bei den Elite Controllern von Microsoft, die sich diese Technologien lizensiert haben.

Was ist der SCUF Instinct / Instinct Pro Controller?

Es handelt sich hierbei um einen High-End Controller für Pro-Gamer, oder die, die es noch werden wollen.

scuf instinct pro scuf instinct pro box

energonDer Controller kommt in einer schönen Box, die man sich übrigens auch noch ins Regal stellen kann. Sie wirkt wertig und man merkt sofort, dass man ein Premium-Produkt gekauft hat. Darin befindet sich sehr präsent der Controller – der sich übrigens nach euren Wünschen gestaltet lässt. Ihr könnt zwischen verschiedenen einfarbigen, mit Mustern bedruckten oder Camouflage-Faceplaces wählen, einige Akzentfarben anpassen und ihn so schön individuell personalisieren. Ähnlich wie man das schon von Microsoft mit dem Design-Lab kennt, aber nicht ganz so vielseitig. In meinem Fall habe ich die Variante von den Promo-Fotos oder der Website gewählt, die in einen sehr schicken mattgrau gehalten und mit orangenen Akzenten an den Thumbsticks abgesetzt ist. Die Schultertasten haben eine leichte Camouflage-Optik und die ABXY Tasten sind schwarz mit weißer Beschriftung. Schick! Eigentlich hätte ich noch eine der sehr stylischen vordefinierten Faceplates in Energon lila dazu bekommen sollen, diese war aber zu dem Zeitpunkt nicht lieferbar und kommt etwas später. Eigene Fotos davon reiche ich selbstverständlich noch nach.

Neben dem Controller befindet sich in der Box noch ein USB-C (Lade-)Kabel, zwei AA-Batterien, zwei weitere Thumbsticks, so dass ihr selbst die Wahl habt, ob ihr lieber konkav oder konvex gekrümmte Sticks benutzen möchtet und ein paar Begleitheftchen.

Genau wie beim offiziellen Microsoft Elite 2 Controller könnt ihr auch beim SCUF Instinct mehrere Profile für Tastenbelegungen speichern und mit einem Knopf auf der Rückseite durchschalten. Dadurch ändert sich ein kleine LED beim Mute-Knopf unten auf der Vorderseite zwischen blau, rot und grün. Mute-Knopf? Ja, richtig. Es gibt auf dem Controller direkt eine Taste zum Muten eures Headsets. Ansonsten ist der Instinct optisch und ergonomisch identisch zum Microsoft Xbox Series X|S Controller, also minimal kleiner und griffiger als noch der Xbox One Controller. Die neue Share-Taste fehlt natürlich auch hier nicht.

Auf der Rückseite findet ihr die von SCUF bekannten vier Zusatzbuttons, um noch schneller Aktionen auszuführen, ohne euren rechten Daumen immer auf die ABXY Tasten zu bewegen. Das kann ein großer Vorteil in schnellen Shootern oder anderen Multiplayertiteln sein. Die Benutzung erfordert ein wenig Eingewöhnung und Übung, allerdings sind die Tasten sehr gut positioniert und lassen sich blind ertasten. Sie sind etwas L-förmig geformt, so dass eure Mittelfinger dort wie in einer Mulde liegen. Mit einem Druck nach innen betätigt ihr die eine Funktion, mit einem Druck nach außen die andere. Der Mittelfinger muss nicht mehr wie beim Elite 2 Controller zwischen den wortwörtliches Paddles hin und her springen und ihr braucht auch keinen weiteren Finger. Fühlt sich wie gesagt erst ungewohnt an – für mich zumindest. Aber es dauert nicht lange, bis ihr damit in Shootern fleißig beim Schießen und Umsehen durch den Raum rutscht. Die Tasten lassen sich frei nach euren Wünschen belegen.

Qualitativ macht der SCUF Instinct einen verdammt guten Eindruck. Alles fühlt sich sehr gut verarbeitet und sehr wertig an. Es steht nichts über oder kratzt irgendwo. Durch die gewohnt gute Ergonomie der original Xbox-Controller und mit den dazugehörigen rutschfesten Griffen auf der Unterseite mit strukturierter Gummierung hat man immer einen festen Halt. Leider nur beim Pro. Einziger Nachteil durch die Gummierung ist, dass der eine oder andere dadurch vlt. schneller an den Händen schwitzt. Das Haltegefühl ist aber dennoch deutlich höher als bei einem normalen Xbox Controller (egal ob Xbox One oder Xbox Series X|S). Auf der Oberseite gibt es allerdings anders als beim Elite 2 keine Strukturgriffe, die Faceplates sind soweit ich das beurteilen kann alle glatt. Aber dies lässt sich ja ggf. in der Zukunft noch durch neue Faceplates ändern. Auch das Gewicht ist sehr angenehm. Nicht zu leicht und nicht zu schwer. Ich persönlich fand die normalen Xbox Controller immer zu leicht, weshalb ich auch deshalb bisher mit einem Elite 2 gespielt habe. Beim intensiven Spielen merkt man gelegentlich ein leichtes Knarzen, weil die Faceplate ja nur via Magnet befestigt und nicht komplett Verwindungssteif ist. Das stört aber nicht besonders. Die Faceplate rastet 100% passgenau auf dem Body ein. Qualitativ würde ich den Instinct deutlich über allen regulären Xbox Controllern aber auf einer Stufe mit einem Elite 2 einordnen. Insgesamt bewegen wir uns hier im Premiumbereich.

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Kommen wir nochmal zur Faceplate. Eins der großen Features vom Instinct ist die wechselbare Faceplate. Diese ist einfach mit fünf kleinen Magneten am Gehäuse befestigt, bietet aber genügend halt, damit sie sich nicht von selbst löst. Wer also öfter mal den Drang verspürt seinen Controller optisch zu verändern, kann bei SCUF diverse Faceplates oder Zubehör bestellen. So lassen sich beispielsweise auch neue Thumbsticks aufstecken, wenn die alten einmal abgenutzt und runtergespielt sind. Etwas schade an dieser Stelle finde ich, dass SCUF nur zwei weitere Thumbsticks in die Box legt – und dann auch noch konvex. Hier hätte ich mir wie beim Elite 2 ein wenig mehr Vielfalt und Auswahl gewünscht, da ich bspw. nur die nach innen gewölbten (konkav) Sticks nutze und in der Box ja nur noch zwei nach außen gewölbte (konvex) beiliegen. Selbst beim Elite 2 gab es hier ein wenig mehr Auswahl und Kombinationsmöglichkeiten. Die Sticks vom Elite 2 sind übrigens nicht mit dem Instinct kompatibel. Gerade weil es sich hierbei nur um Sticks aus Spritzgussplastik handelt, die vermutlich irgendwo im Centbereich liegen, hätte ich hier gerne verschiedene Längen, Größen, Formen und ggf. Farben gehabt, da der Controller natürlich auch schon einen Premiumpreis hat. Aber immerhin kann man diese bei SCUF nachträglich bestellen. Leider lassen sich die Widerstände der Sticks auch nicht anpassen, wie man dies vom Elite 2 gewohnt ist. Die Standardeinstellung beim Widerstand ist aber ordentlich und weder zu stark noch zu leicht. Ausgewogene Mitte würde ich sagen.

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Der Instinct besitzt wie ein regulärer Xbox Controller ein Batteriefach und keinen fest verbauten Akku! Dort können wahlweise zwei AA-Batterien (liegen bei), AA-Akkus oder entsprechende Xbox-Controller-Akkus eingelegt werden. Wer den Controller gerne für noch mehr Reaktionsgeschwindigkeit als Kabelcontroller nutzen möchte, kann dies problemlos mit dem beiliegenden 2m USB-C Kabel tun. Dann aber bitte die Batterien entfernen oder einen Akku einlegen.

Aber keine Sorge, die Reaktionsgeschwindigkeit ist auch via Bluetooth hervorragend und steht dem Original Microsoft Controller in nichts nach. Wie „The Verge“ berichtet, befinden sich in den SCUF Controllern sogar originale Microsoft Controller Platinen. Alles reagiert instant und ohne jegliche spürbare Verzögerung. Witzigerweise wird der Controller von der Xbox nach der ersten Kopplung auch als Originalcontroller erkannt und erstmal aktualisiert. Die Konfigurationsapp für den Elite 2 Controller könnt ihr auch für den SCUF Controller verwenden.

Ein weiterer kleiner Unterschied zum Elite 2 Controller sind die Schultertasten LT und RT. Anders als beim Elite 2 lassen diese sich zwar nicht dreistufig verkürzen – sondern nur zweistufig, allerdings gleicht die kurze Stufe einem Mausklick, während man beim Elite 2 auch auf der kleinsten Stufe den Trigger noch ein wenig eindrücken muss. Ihr seid quasi mit dem Finger direkt am Taster. Stufe zwei ist dann der regulär bekannte Modus, wo der Trigger sich langsam ganz eindrücken lässt. Ehrlich gesagt reichen diese zwei Varianten völlig. Die mittlere Variante beim Elite 2 habe ich noch nie genutzt. Die kurze Variante nutzt man sicherlich gut in Shootern – hier macht sie ggf. einen weiteren entscheidenden Vorteil aus und die lange und reguläre Variante nutzt man bspw. für Rennspiele, wenn man bewusst und kontinuierlich mehr Gas geben will.

Einziges Manko sind die Schalter zum Umschalten zwischen den Stufen. Die sind zum einen sehr kurz, direkt aus Metall und dadurch etwas kratzig und in der normalen Stufe (ohne kurzen Mausklick) stören sie schon fast die restlichen Finger hinten am Controller – je nachdem wie man den Controller festhält. Sie lassen sich schlecht bis gar nicht während des Spielens umstellen. Das hätte ich definitiv anders gelöst. Da finde ich den Ansatz von Microsoft beim Elite 2 mit einem kleinen Plastikstöpsel deutlich besser. Sicherlich ist das aber Meckern auf hohem Niveau. Viele von euch werden sich den Controller bestimmt für Shooter kaufen und die kurze Stufe mit Mausklick nutzen, wodurch der Schalter nicht mehr stark zu ertasten ist und somit auch nicht so stört.

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Konnektivität

Der Instinct lässt sich natürlich nicht nur an einer Xbox nutzen, sondern praktisch auch an allen anderen Geräten die mit Controllern klarkommen. Ob an einem Windows PC, Mac OS, iOS und Android und ggf. auch anderen Konsolen. Das passiert wahlweise via Bluetooth oder USB-Kabel.

Unterschied zwischen Normal und Pro

Der Instinct kommt in einer normalen und einer Pro Variante, die sich zwar nur leicht aber merklich unterscheiden. Beide haben vier frei belegbare zusätzliche Tasten auf der Rückseite, man kann zwischen drei Profilen wechseln sowie die Faceplates und Thumbsticks tauschen. Aber nur der Pro hat auch einen texturierten Griff an der Unterseite und die so entscheidenen kurzen Maustasten-Trigger. Wer also vor der Wahl steht, sollte genau überlegen. Die zwei letzteren Features kosten zwar stolze 30€ zusätzlich, allerdings gibt man hier generell schon viel Geld für einen Pro-Gamer Controller aus und dann sollte man bei den 30€ auch nicht mehr sparen, zumal beide Features wirklich wichtig sind.

Lohnt es sich?

Ob sich eine Anschaffung für euch persönlich lohnt, kann niemand außer auch genau beantworten. Ihr solltet vlt. euren Spielstil reflektieren und überlegen, wieviel Wert ihr auf die genannten Features legt und ob euch ein normaler Controller nicht auch ausreicht. Sicherlich ist der Instinct ein Nischenprodukt für eine ganz spezielle Zielgruppe.

Upgrade vom Elite 2 Controller?

Schwer zu beantworten ist, ob sich ein Upgrade vom Elite 2 lohnt. Ich würde sagen nein. Der Elite 2 bietet noch ein klein wenig mehr und kostet zudem auch noch weniger. Wer schon einen Elite 2 hat, braucht sich aus spielerischer Sicht um ein Upgrade keine Gedanken machen – höchstens wenn es dann optisch doch ein wenig individueller sein darf.

Für alle anderen gilt: Überlegt euch, ob ihr den Mehrwert der Features zu schätzen wisst und nutzen würdet. Wenn ja, kann der Instinct (Pro) für euch sehr interessant sein. Falls ihr aber als Casualgamer keinen Wert auf Maustrigger oder Backbuttons legt, ist der Controller für euch nicht so gut geeignet. Wer einfach nur einen personalisierten Look sucht, kann auch beim Design-Lab von Microsoft einen Controller farbig gestalten.

Was ist gut

  • Sehr wertige Verarbeitung
  • Vier frei belegbare Buttons auf der Rückseite
  • Texturierte Griffe beim Instinct Pro
  • Maustrigger beim Instinct Pro
  • Wechselbare Faceplates und Thumbsticks
  • Ergnonomisch hervorragend
  • Schnelle Reaktionszeiten durch Originalplatine
  • Zusätzliche Mute-Taste
  • Speicher für drei Button-Belegungen mit LED

Was ist nicht so gut

  • Texturierte Griffe nur beim Instinct Pro
  • Maustrigger nur beim Instinct Pro
  • Thumbstick-Widerstand nicht verstellbar
  • Frickelige Pins zum Justieren der Trigger
  • Magere mitgelieferte Thumbstickauswahl
     

Preis und Fazit

Mir gefällt der Instinct Pro wirklich sehr gut. Aber abseits der mausähnlichen Schultertasten vermisse ich die weiteren technischen Alleinstellungsmerkmale gegenüber einem Elite 2 Controller. Dieser hat mit seiner Auswahl an verschiedenen Thumbsticks, einem anpassbaren Widerstand und auch gummierten Griffen auf der Oberseite einfach noch ein bisschen mehr zu bieten. Zudem kostet ein Elite 2 Controller merklich weniger. Auf der anderen Seite kann der Instinct natürlich mit schönem Design und Individualisierungsmöglichkeiten auftrumpfen und die Backbuttons sind eventuell einen Tick besser für präzise Shooter-Multiplayergefechte nutzbar. Auch der Maustrigger macht hier definitiv einen entscheidenden Unterschied. Somit hat jeder Controller sicherlich seine eigene Zielgruppe. Man muss gut überlegen was einem wichtiger ist, da der Instinct Pro mit 209,99€ zu Buche schlägt und damit fast 50€ teurer als ein Elite 2 ist. Wirklich gestört hat mich nur der frickelige Pin zum Umstellen der Trigger-Länge. Dieser ist schlecht umzustellen, aus Metall und in meinem Fall zumindest etwas scharfkantig. Sofern man nur den Maustriggermodus nutzt und keinen Bedarf zum Umschalten hat, ist alles okay. Aber sonst kann der Pin auch etwas unschön rausstehen und die anderen Finger stören. Es gibt keinen fest verbauten, wiederaufladbaren Akku. Dies würde ich aber weder als Vor- noch als Nachteil ansehen.

Insgesamt kann ich durch die Verzögerung beim Zoll nun sagen, dass der Launch beider Controller sehr gut verlaufen ist. Die erste Charge der beiden Controller ist bereits ausverkauft – dies spricht für eine sehr hohe Nachfrage. Das Interesse ist also durchaus vorhanden und dieses Review spiegelt auch nur meine persönliche Meinung wider. Und wer weiß – möglicherweise werden mit der zweiten Charge ja schon einige Kleinigkeiten, die mir aufgefallen sind, ausgebessert und ihr bekommt einen wirklich vollumfänglich perfekten
Controller.

Kaufen könnt ihr euren SCUF Instinct (Pro) auf der Herstellerwebsite


Von mir gibt es gute 4/5 Sterne.

 

UPDATE 09.11.2021: Wir haben nun nachträglich noch unsere hübsche Faceplate erhalten. Davon hier noch ein paar schöne Fotos.

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